AG Wirtschaft, Infrastruktur und Digitalisierung

Mach mit!

Du hast Ideen für Projekte im Bereich Wirtschaft, Infrastruktur und Digitalisierung? Du fragst dich, warum bestimmte Maßnahmen in diesem Bereich, nicht umgesetzt werden? Dann bring deine Ideen bei uns ein! Das kannst du auf verschiedene Weise tun. Du kannst dich mit uns zu anlassbezogenen Gesprächen verabreden, in einer AG mitmachen oder ein Onboarding absolvieren und dich als vollwertiges Mitglied unserer Gruppe in alles einmischen – einzige Vorraussetzung dafür ist, dass du dich mit unserem Grundkonsens identifizieren kannst. Schreib uns einfach eine E-Mail an

Woran wir bereit arbeiten:

Stärkung lokaler Wirtschaftskreisläufe unter Einhaltung ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsaspekte entlang der Lieferketten

GWÖ-Bilanzierung aller öffentlichen oder privaten Unternehmen

Verstärkte Einbeziehung des Gemeinwohls bei der Auftrags- und Mittelvergabe

Unterstützung alternativer Modelle des Wirtschaftens (z. B. Kollektivbetriebe)

Schaffung und Ausbau grüner Bürger*innen-Anleihen

Bedarfsgerechte personelle Ausstattung und Qualifizierung in den Stadt- und Kreisverwaltungen, um die notwendigen Planungs-, Prüfungs- und Steuerungsaufgaben bewältigen zu können

Abwärmenutzung, Einspeisung ungenutzter Wärme in Fernwärmenetze

Güterverkehr reduzieren und auf die Schiene bringen

Schaffung von Aufklärungsmaßnahmen mit dem Ziel einer digitalen und technologischen Mündigkeit in allen Altersgruppen (ab der Sekundarstufe)

Zeitnahe Modernisierung der Digitalstandards der öffentlichen Bildungsstandorte in Marburg und dem Landkreis

Allen Lehrenden und Lernenden den kostenfreien Zugang zu digitalen Endgeräten für Bildungszwecke ermöglichen

Schaffung und Ausbau städtischer und ländlicher Digitalinfrastruktur (Co-Working-Spaces, schneller Internetzugang usw.), um das Arbeiten im Home-Office attraktiver zu machen oder Dienst- und Pendelfahrten zu vermeiden

Förderung von Green-IT in Verwaltung, Schulen und Unternehmen

Hintergrund

Unsere Gesellschaft gerät seit Jahren von einer Krise (Finanz- und Schuldenkrise, Klimawandel und Corona) in die nächste. Gleichzeitig verschärfen sich nicht nur global, sondern auch lokal die sozialen Ungleichheiten und erzeugen weitere soziale bzw. politische Krisen und Instabilitäten. Für uns hängen all diese Krisen ursächlich zusammen. Der Kapitalismus hat zwar unvorstellbaren materiellen Wohlstand gebracht (der freilich sehr ungleich verteilt ist), aber auf der Basis der Ausbeutung von Menschen, Tieren und der Umwelt. Dabei zerstören wir zunehmend unsere natürlichen Grundlagen und sorgen für ein nie dagewesenes Artensterben. Gleichzeitig leidet unsere eigene körperliche und psychische Gesundheit unter den Folgen unserer Lebensweise.

Für uns kann die Lösung für die Krisenanfälligkeit unserer Gesellschaft nur in einem ganzheitlichen Ansatz liegen, den wir unter dem Begriff der Klimagerechtigkeit zusammenfassen. Unsere Wirtschaft muss in allen Bereichen auf konsequent nachhaltiges Handeln (sowohl lokal als auch global) ausgerichtet werden. Häufig wird vor dem Hintergrund der dafür notwendigen Investitionen darauf verwiesen, dass wir uns nicht noch weiter verschulden dürften, um zukünftige Generationen nicht zu belasten. Mehrere Untersuchungen verweisen jedoch darauf, dass wir uns durch eine konsequente Klimapolitik langfristig finanziell besser aufstellen würden.

Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) könnte dabei einen möglichen Weg in eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Gesellschaft weisen. Vier zentrale Grundwerte stellen dabei den Handlungsrahmen dar: Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung. Nur, wenn wir all diese Werte zur Grundlage jedweden wirtschaftlichen Handelns machen, wird es uns möglich sein, unsere Gesellschaft krisenfest und nachhaltig zu organisieren, ohne unsere Demokratie in Frage zu stellen, soziale Krisen zu erzeugen oder zu verschärfen. 

Neben dem Klimawandel stellt die Digitalisierung ein weiteres globales Phänomen dar, das unsere Zeit prägt. Für die Klimaliste spielen dabei zwei Punkte eine besonders zentrale Rolle: Aufklärung und Gerechtigkeit. Vor- und Nachteile verschiedener Technologien müssen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Wichtige Themen sind dabei Datenschutz, Persönlichkeitsrechte, aber auch die verantwortungsvolle Herstellung und effiziente Nutzung technischer Produkte. In vielen Betrieben herrschten bis vor kurzem noch Skepsis und Berührungsängste gegenüber Home-Office und Online-Konferenzen. Durch die Corona-Pandemie wurden solche Konzepte in Rekordzeit überall eingeführt, wo sie anwendbar sind. Die damit verbundenen Vorteile und Freiheiten für Mitarbeitende sollten in möglichst vielen Bereichen dauerhaft erhalten bleiben (z. B. Verzicht auf einen Teil der Dienstreisen). Dafür ist es zwingend notwendig, dass die nötige digitale Infrastruktur geschaffen wird.