AG Landwirtschaft und Ernährung

Mach mit!

Du hast Ideen für Projekte im Bereich Landwirtschaft und Ernährung? Du fragst dich, warum bestimmte Maßnahmen in diesem Bereich, die für den Klimaschutz sinnvoll wären nicht umgesetzt werden? Dann bring deine Ideen bei uns ein! Das kannst du auf verschiedene Weise tun. Du kannst dich mit uns zu anlassbezogenen Gesprächen verabreden, in einer AG mitmachen oder ein Onboarding absolvieren und dich als vollwertiges Mitglied unserer Gruppe in alles einmischen – einzige Vorraussetzung dafür ist, dass du dich mit unserem Grundkonsens identifizieren kannst. Schreib uns einfach eine E-Mail an


Woran wir bereits arbeiten:

Regionale Landwirtschaft und saisonale Ernährung stärken

Schulkantinen und Mensen mit ökologischen Produkten aus der Region versorgen, Umfang vegetarischer und veganer Angebote erhöhen

Strukturen zur Weiterverarbeitung und Vermarktung in der Region ausbauen

Transportwege minimieren

Unterstützung von SoLaWis in der Stadt Marburg und im Landkreis

Humusaufbau fördern

Schaffung eines kommunal getragenen Allmendehofs

Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen an soziale und ökologische Kriterien knüpfen (Antrag im Kreistag vom 19.11.21 )

Hintergrund

Die Landwirtschaft ist in Deutschland für 7 % der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich und steht in Bezug auf den Klimawandel in einem extremen Spannungsfeld. Zum einen ist sie eine Quelle von Gasen wie CO2, Methan und Lachgas. Diese entstehen aus dem Betrieb von Maschinen und Transport, in der Tierhaltung sowie durch Wechselwirkungen mit dem Boden und der Biosphäre. Zum anderen ist die Landwirtschaft einer der wenigen Wirtschaftszweige, in dem auch CO2 gebunden wird, denn die angebauten Pflanzen nehmen es während ihres Wachstums auf. Durch die Kreisläufe von Mist, Kompostierung und der Ausbringung dieser betriebseigenen Dünger kann Kohlenstoff als Humus im Bodensystem gespeichert werden. Zudem ist die Landwirtschaft ein Bereich, der schon jetzt direkt und teilweise existenziell von den Folgen der Klimakrise betroffen ist.

Ein zukunftsweisender und bereits erfolgreicher Ansatz, der sowohl die wirtschaftliche Situation der Landwirt*innen als auch die regionale Ernährungssicherheit verbessert, ist die Idee der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi). Deren Konzept erlaubt es Konsument*innen, regionale und saisonale (häufig ökologisch produzierte) Lebensmittel zu einem festen Preis zu erwerben, und zwar in Form eines festen, vorher vereinbarten Ernteanteils.

Im Landkreis Marburg-Biedenkopf gibt es 44.300 ha (Hektar) landwirtschaftliche Flächen. Mit einem Anteil von zwei Dritteln dominieren im Landkreis die Ackerflächen, die von etwa 1.500 Betrieben bewirtschaftet werden.
Zum Stadtgebiet Marburg zählen 4.340 ha landwirtschaftlicher Fläche, das sind 35 % des Stadtgebiets. Sowohl die Stadt Marburg als auch die Gemeinden im Landkreis besitzen landwirtschaftliche Flächen, die sie verpachten.

Die Klimaliste Marburg / Marburg-Biedenkopf strebt eine Landwirtschaftspolitik an, die gleichzeitig Emissionen verringert und die Bindung von CO2 steigert sowie die Artenvielfalt fördert. Allen Beteiligten muss dabei klar sein, dass sich die Landwirtschaft den Bedingungen eines fortschreitenden Klimawandels anpassen muss. Dabei legen wir Wert darauf, gleichzeitig die soziale und wirtschaftliche Lage von Menschen in der Landwirtschaft zu verbessern.