Eine der entscheidenden Stellschrauben im Klimastrukturwandel ist der Verkehrssektor, der bundesweit derzeit
ca. 19 % der CO2-äquivalenten Emissionen ausmacht.
In keinem anderen Sektor jedoch ist struktureller Wandel so eng mit persönlichen Gewohnheiten verknüpft
wie im Verkehrssektor und somit gesellschaftlich aufgeladen. Auch sind die Nutzungskonflikte aufgrund von
räumlichen Begrenzungen im Verkehrssektor enorm und haben damit hohes Konfliktpotential, gerade in einer
eng bebauten Stadt wie Marburg. Zuletzt sind Veränderungen im Verkehrssektor somit genauso sehr
eine Frage des Klimaschutzes wie der individuellen Lebensqualitäten. Hier stehen Mobilitätsgewohnheiten
und gute Erreichbarkeit mit dem Auto den Bedarfen anderer Verkehrsteilnehmer*innen sowie der Aufenthaltsqualität als Zielkonflikte entgegen.
MoVe35 hat in diesem Konfliktbewusstsein seinen Ursprung. Angestoßen 2019 von SPD, CDU und BfM noch
bevor die Klimaliste überhaupt gegründet war, sollte MoVe35 einen gesellschaftlichen Bürgerdialog initiieren,
um gemeinsam Leitbilder zu generieren und praktische Lösungen und Kompromisse für die Marburger
Verkehrsgestaltung auszuhandeln. Kurz: Anstelle von vielen Einzelmaßnahmen sollte ein gebündeltes Verkehrskonzept erstellt werden.
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